Die Geschichte von Haus Nottbeck

Die Geschichte des Hauses Nottbeck lässt sich bis ins 14. Jahrhundert zurückverfolgen, als das "gud to Nutbeke" erstmals urkundlich erwähnt wurde. Seit Mitte des 15. Jahrhunderts war die ehemals stattliche Wasserburganlage Nottbeck Adelssitz der münsterischen fürstbischöflichen Amtsdrosten von Oer. Hier wurde am 9. Oktober 1807 der Historienmaler Theobald von Oer (1807-1885) geboren, dessen Vater Freiherr Clemens Wenzeslaus von Oer zwischen 1803 bis 1809 und dann wieder von 1816 bis 1827 Landrat des Kreises Beckum war und von Nottbeck aus seine Dienstaufgaben wahrnahm. Während er sein Amt zur Zufriedenheit der Obrigkeit ausfüllte, geriet sein landwirtschaftlicher Betrieb bald in finanzielle Schwierigkeiten. Dies führte dazu, dass von Oer sein Amt aufgeben, das Restvermögen versteigern und Nottbeck verlassen musste.

 

Nach einem sich hinziehenden Konkursverfahren erwarb 1847 schließlich Friedrich Wilhelm Meyer zu Eissen das Rittergut, das bei ersten Vermessungsarbeiten zehn Jahre zuvor als "Haus Nottbeck" aufgenommen wurde. Letzte Besitzerin von Haus Nottbeck war Anna Luise Eissen (1895-1987), die von ihrem Vater Johann Philipp Eissen gt. Sielemann den Hof übernommen hatte und bis 1972 als landwirtschaftlichen Betrieb führte. Da sie keine Nachkommen und näheren Verwandten hatte und ihr daran gelegen war, das Anwesen zu erhalten, setzte sie den Kreis Warendorf als Erben ein. Der Erbvertrag wurde 1981 abgeschlossen. Am 17. Januar 1987 starb Frau Eissen im Alter von 92 Jahren. Damit trat der Erbfall ein.

 

Das Erbe war seitens Frau von Eissen mit der Auflage verbunden, das Haus Nottbeck der "Kultur- und Heimatpflege" zuzuführen. In der Folgezeit wurden mehrere Nutzungsmöglichkeiten diskutiert, die sich jedoch als nicht tragfähig erwiesen. Die "zündende Idee" kam 1983 vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe, der den Vorschlag machte, hier ein "Museum für westfälische Literatur" zu eröffnen. Nach langen Jahren, in denen das nahezu verfallene Anwesen auf Vordermann gebracht und ein entsprechendes Ausstellungskonzept erarbeitet wurde, konnte 2001 das Literaturmuseum im ehemaligen Herrenhaus eröffnet werden. Ab Frühjahr 2002 wurden die Scheune und der Seitenflügel grundrenoviert. Dort wurde eine Musik- und Theaterwerkstatt eingerichtet, die 2004 eingeweiht wurde. Zudem entstanden Proberäume, ein großer Veranstaltungsraum, Werkstätten zum Bau von Bühnenrequisiten, Übernachtungsmöglichkeiten und eine Gastronomie.

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