Ich bin ein Gedicht. Visuelle Poesie und andere Experimente von Reinhard Döhl, Timm Ulrichs & S.J. Schmidt
Verlängerung der Ausstellung bis Sonntag, 8. Januar 2017!
Ich bin ein Gedicht. Visuelle Poesie und andere Experimente von Reinhard Döhl, Timm Ulrichs & S.J. Schmidt
Der Künstler Timm Ulrichs ist ein lebendes Gedicht. Das zumindest erklärte er 1968 in einem Manifest. Was sonst noch alles ein Gedicht sein kann, zeigt diese Ausstellung. Denn löst man sich von dem Gedanken, dass Texte ausschließlich zu lesende Wörter auf Papier sind, eröffnen sich ungeahnte Sichtweisen. So kann man mit Buchstaben Textbilder formen, wie es die Visuelle Poesie tut. Oder Wortbedeutungen in einen Gegenstand ‚übersetzen‘. Oder Gedichte als Textspiele auf Bildschirme bringen. All dies und Weiteres haben Reinhard Döhl, Timm Ulrichs und S.J. Schmidt seit den 1960er Jahren erprobt. In der Ausstellung kann man Bilder lesen, Buchstabenmuster ansehen und über hintersinnige Sprüche nachdenken. Auch Experimente mit Sprache auf Papieren und Gegenständen werden gezeigt. Mal humorvoll-verspielt, mal analytisch-nüchtern veranschaulichen sie die überraschende Vielfalt der experimentellen Poesie.
Reinhard Döhl (*1934, †2004) schuf mit seinem ‚apfel‘-Gedicht ein bekanntes Beispiel der Visuellen Poesie, widmete sich aber darüber hinaus auch schon früh der Verbindung von Literatur und Computer.
Timm Ulrichs (*1940) ist ein äußerst produktiver Konzeptkünstler, der Sprache mit Tiefsinn und Humor zu Bildern und Objekten werden lässt.
S.J. Schmidt (*1940) war in den 1970er Jahren Mitinitiator des bedeutsamen Dichtertreffens „Bielefelder Colloquium Neue Poesie“ und lebt eine Doppelexistenz als Künstler-Wissenschaftler. Seine Arbeiten sind ein Zusammenspiel von wissenschaftlichen und künstlerischen Reflexionen von Schrift und Sprache.
Kuratorin: Sonja-Anna Lesniak. Gestaltung: AWard Associates. Ein Projekt der LWL-Literaturkommission für Westfalen und des Museums für Westfälische Literatur. Gefördert von der Kunststiftung NRW, der Sparkasse Münsterland Ost und dem Verein der Freunde und Förderer des Hauses Nottbeck.
Bild: (c) Angelika Osthues